Sascha Büttner

LF Diary

The Dérive Project

Immer schon, so würde ich sagen, schweife ich umher. Erst viel später stieß ich auf die Theorie der Situationisten und ihr Konzept des Dérive. Als ich vor einigen Jahren meinen Wohnort wechselte, beschloss ich, diesen Umzug und die Erkundung meines neuen Umfelds genau mit dieser Technik des Dérive zu gestalten. Und was könnte schöner sein, dachte ich mir, als diese Forschungsreise mit einer Leica zu unternehmen? Dass es schließlich eine Q2 Monochrom wurde, verdanke ich meiner tiefen Leidenschaft für die Schwarz-Weiß-Fotografie und dem Wunsch, mit Einfachheit das Beste “Negativ” zu erhalten.

Mit der Zeit vertiefte ich meine theoretischen Studien und verfeinerte meine Techniken. Ich widmete mich der Spaziergangswissenschaft und der Theorie des Wanderns und Gehens. Da eine Stadt oder auch eine Landschaft nicht nur visuell wahrgenommen wird, begann ich mit Fieldrecording. Als ausgebildeter Qigong- und Taijiquan-Lehrer integrierte ich in meine Wanderungen, Spaziergänge und das tägliche Umherschweifen Techniken aus dem Qigong und Tai Chi. Qigong ist eine wunderbare Methode, um einen Ort, eine Landschaft mit allen Sinnen zu erfahren.

Mit der Veröffentlichung des Fotoband Limburg Diaries im Jahr 2023 schloss ich die erste Etappe meines Forschungprojektes ab. Von nun an geht es auf unbestimmte Zeit weiter. Willkommen zu meinem Projekt LF Diary – The Dérive Project!

Im Rahmen von LF Diary lade ich unregelmässig zu Fotostreifzügen ein. Interessierte können an diesen Streifzügen und an Erzählgemeinschaften teilnehmen. Weitere Informationen findet Ihr im GROB Magazin.

Auf Instagram zeige ich Einblicke in meinen Alltag.
In der LFI Gallery präsentiere ich einen Ausschnitt aus Limburg Diaries und anderer Arbeiten.
Eine wachsende Sammlung an Fieldrecordings könnt ihr hier nachhören.

Alle meine Publikationen könnt ihr auf GROB Magazin einsehen.

Wichtiges Medium ist mein Newsletter. Diesen versende ich ca. einmal im Monat an meine Abonnenten. Das Abonnement ist kostenlos. Es würde mich freuen, wenn ihr den Newsletter abonniert und weiterempfehlt. Der Newsletter umkreist die Themen des Umherschweifens, reflektiert die Rolle und die Mission des Fotografierenden und nimmt Verortungen des Mediums in der Gesellschaft vor. Kurz, der Newsletter dient zur Orientierung in einer Zeit der Desorientierung.

LF Diaries – das Buch

Auf ungewohnten Pfaden durch Limburg an der Lahn.

Inspiriert von Daido Moriyama und Sergio Larrain sowie Vilém Flussers Philosophie der Fotografie und den Theorien der Situationisten, zeigt Sascha Büttner die urbane Landschaft aus neuen Blickwinkeln. Mit scharfen Kontrasten und ungewöhnlichen Perspektiven verwandelt er das Alltägliche in ein faszinierendes Mosaik. Seine Fotografien laden die Betrachter ein, die Stadt mit frischen Augen zusehen.

Mit der Publikation Limburg Diaries ist die erste Etappe des Projekts “LF Diary – Dérive & Photography” abgeschlossen.

Dérive & Photography

Die Dérive ist eine Art des Umherirrens bzw. Umherschweifens an einem Ort, um ihn zu entdecken, verstanden als Netzwerk von Erfahrungen und Erlebnissen. Es handelt sich um einen philosophisch-kulturwissenschaftlichen und psychologischen Ansatz, bei dem man sich durch die verschiedenen Stimmungen eines Raums (einer Stadt, eines Viertels) führen lässt. Die subjektiven Eindrücke und Effekte sind dabei maßgeblich. (Quelle: Wikipedia)

In seiner Theorie der Dérive schreibt Guy Debord: “Ein oder mehrere Personen, die sich der Dérive hingeben, verzichten für eine längere oder kürzere Zeit auf die Gründe, sich zu bewegen und zu handeln, die sie normalerweise kennen, auf die Beziehungen, Arbeiten und Freizeitaktivitäten, die ihnen eigen sind, um sich den Einflüssen des Geländes und der Begegnungen hinzugeben, die damit einhergehen.” (Guy Debord: Théorie de la dérive.) In diesem Sinne nehme ich zu jeder Gelegenheit meine Leica Q2 Mono zur Hand und erkunde die Stadt. Ich erlebe und erforsche den urbanen Raum. Manchmal erweitere ich meine Streifzüge und lasse mich von der stillen Schönheit des ländlichen Raums verzaubern, wo die Zeit langsamer zu fließen scheint und die Natur ihre eigenen Geschichten erzählt.

Über Sascha Büttner

Seit mehr als 25 Jahren übt Sascha Büttner die Profession des Coaches sowie des Trainers in der Arbeitswelt aus, ist Taijiquan und Qigong Praktizierender und meditiert seit seinem vierzehnten Lebensjahr. Zudem betätigt er sich als Fotograf, Herausgeber und Autor.
Sascha Büttner gründete und betreibt das metalabor, einen der kleinsten, deutschsprachigen, Think Tanks.

Wegmarken (Auswahl)

  • Erster Fotoapparat mit 12 Jahren
  • Gründung der Künstlergruppe Fishing for Kompliment (1986)
  • Gründung des Noise-Trash-Ensemble Blutiger Mischwald (1993)
  • Gründung des Atelier Bratwurst am Schlachthof Wiesbaden (1994)
  • Veranstalter der 48h kunst los am Schlachthof Wiesbaden (1995)
  • Veranstalter der offenen Bühne Laboratorium am Schlachthof Wiesbaden (1995-1997)
  • Vorsitzender des Berufsverbands Bildender Künstler in Wiesbaden (1998-2003)
  • Wiesbadener Raum in der Galerie Walpoden, Mainz (2000)
  • Kongress Borderline – Strategien und Taktiken für Kunst und soziale Praxis im Museum Wiesbaden (2001)
  • Gründung des Projekts Der Reisende (2001)
  • Serverfestival (2002 bis heute)
  • Gründung des Wiki Institute (2003)
  • Beginn publizistische Tätigkeit (2003 bis heute)
  • Trashpavilion – Produktion und Selbstorganisation im künstlerischen Milieu im Rahmen der Ausstellung “Knotenpunkte” (2007)
  • Rückzug ins Private, keinerlei Ausstellungstätigkeit (seit 2008)
  • Veröffentlichung von Text & Bild nur noch in Büchern und Blogs (seit 2010)
  • Gründung des Think Tanks metalabor (2016)
  • Erfindung der Radical Dude Society (2020)
  • Gründung der Tiānwèn Akademie (2024)
  • Gründung The Leica Rebel Club (2024)
  • Start dào Projekt (2024)