30 Kilometer durch das Limburger Becken. Drei Fieldrecordings dokumentieren die akustische Leere einer ausgeräumten Agrarlandschaft. Zwischen GPS-gesteuerten Traktoren und letzten Feldhamsterpopulationen, zwischen Instagram-Idylle und ökologischer Realität. Eine Wanderung durch die Kulissen unserer eigenen Inszenierung. Keine Romantik, nur Daten: Dies ist ein Tatort.

Asphaltmystik: 35 Kilometer Pilgerweg durch A3-zerfurchten Westerwald, wo Infrastruktur-Gewitterfronten ihre eigene Katastrophenschönheit entwickeln. Der Katharina-Kasper-Weg zwischen Dernbach und Limburg verweigert romantische Pittoreske zugunsten einer Spiritualität des Funktionalen – stundenlang Asphalt und Schotter als Materialästhetik der Pragmatik. Hier öffnet sich das Hinterland des Bewusstseins fernab spektakulärer Kulissen, in der stillen Arithmetik des Gehens, die aus bloßer Fortbewegung Transzendenz destilliert.

Der Limburg-Marathon: 45 Kilometer purer Wanderherausforderung. Die Route führt vom Schafsberg über Elz und Offheim zur Lubentiuskirche in Dietkirchen – hier ist erst die Hälfte geschafft. Weiter geht’s auf der Route Limburg Süd, vorbei am idyllischen Sauerborn (mit A3-Soundkulisse) und über den anspruchsvollen Anstieg zum Mensfelder Kopf. Die Strecke verbindet verborgene Naturschönheiten mit kulturellen Highlights und fordert Körper wie Geist gleichermaßen. Elf Stunden intensive Landschaftserfahrung für Wanderbegeisterte, die das Besondere suchen. Der Lohn: unbezahlbare Ausblicke, persönliche Grenzerfahrung und die tiefe Zufriedenheit, eine echte Herausforderung gemeistert zu haben.